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Aus Stolberger Nachrichten/Stolberger Volkszeitung

Ratssitzung in herrschaftlicher Kulisse

Mit Abstand und Mundschutz sind die neu gewählten Mitglieder in Stolberg zum ersten Mal zusammengekommen

Von Caroline Niehus

Stolberg Es hatte beinahe schon etwas Herrschaftliches, als die neu gewählten Mitglieder des Stadtrates zu ihrer konstituierenden Sitzung in Stolberg zusammenkamen. Unter den Kronleuchtern des großen Saals in der Stadthalle standen die Tische mit weitem Abstand, auf den weißen, verschnörkelten Stühlen nahmen die 44 gewählten Ratsvertreter Platz.

Dabei gab es neben den Coronavirus-Maßnahmen weitere Dinge, die in der Vergangenheit so noch nicht stattgefunden hatten: Zum ersten Mal saßen Vertreter von AfD und Mein Stolberg im Gremium, damit waren neun Parteien beziehungsweise Wählergruppen vertreten. Ein weiterer zumindest nicht alltäglicher Punkt: Es wurde kein Bürgermeister vereidigt. Denn Patrick Haas (SPD) war im vergangenen Jahr für gleich sieben Jahre gewählt worden.

Einsatz und Verantwortung

Er ließ es sich trotzdem nicht nehmen, zu Beginn der Legislaturperiode ein Grußwort an die neuen politischen Vertreter zu richten. „Ich kann Ihnen versichern, es werden spannende und wichtige Aufgaben, die viel Motivation und Einsatz von Ihnen verlangen. Aber damit liegt auch große Verantwortung bei Ihnen“, gab Haas, der vor seiner Tätigkeit als Bürgermeister Fraktionsvorsitzender der SPD war, seinen Kollegen mit auf den Weg.

„Die gute
Zusammenarbeit mit
allen Vertreterinnen
und Vertretern steht
sicherlich vor politischen Ränkespielen.“

Patrick Haas, Bürgermeister

Er erinnerte aber auch daran, dass es sich bei der Arbeit im Stadtrat immer noch um ein Ehrenamt handele. Dieses Engagement müsse den Vertretern hoch angerechnet werden. Als Bürgermeister freue er sich auf die kommende Zusammenarbeit. Wohl auch in Richtung der neu gewählten Koalition von CDU, Grünen und FDP fügte er hinzu: „Die gute Zusammenarbeit mit allen Vertreterinnen und Vertreter n steht sicherlich vor politischen Ränkespielen.“

Halili setzt sich von AfD weg

Zu Beginn hatte Gabi Halili (Linke) für eine kurze Unterbrechung gesorgt, als sie einen anderen als den ihr zugewiesenen Sitzplatz forderte. Sie fühlte sich zwischen Hans Wolf von der AfD und Hans Emonds von der UWG politisch nicht passend platziert. Daraufhin wurde kurzerhand ihr Tisch zwei Reihen nach vorne getragen. Dort nahm sie dann am Rand neben Maximilian Möhring (Piraten) Platz.