Noch unentschlossen?
Wer die Wahl hat... wird nicht unbedingt durch die Plakate der Parteien schlauer. Zahlreiche Entscheidungshilfen gibt es im Internet, in diesem Jahr sogar besonders viele. Ein guter Ansatz ist es, sich die Wahlprogramme der Parteien durchzulesen.
Unser Wahlprogramm kann man im Web lesen, als PDF-Datei oder als E-Book im MOBI- oder EPUB-Format herunterladen, in einer Kurzfassung, in einer Fassung in leichter Sprache und einer anderen Fassung in leicht verständlicher Sprache und ein Video mit Gebärdensprache. Außerdem gibt es die wichtigsten Positionen auch als Übersetzung in viele andere Sprachen.
Und dann sollte man sich natürlich noch informieren, was die Kandidatinnen und Kandidaten zu sagen haben und wofür sie stehen. Über unseren Direktkandidaten für die Stadt Aachen, Andrej Hunko, kann man sich hier auf der Kandidatenseite und auf seiner Abgeordnetenwebsite informieren. Über unsere Direktkandidatin im ehemaligen Kreis Aachen, Gabi Halili, haben wir hier ebenfalls eine ausführliche Kandidatinnenseite. Außerdem kann man beide bei vielen Terminen live erleben.
Zu viel des Guten?
Natürlich ist es sehr aufwändig, die Wahlprogramme der verschiedenen Parteien zu vergleichen. Es gibt deshalb ein paar Entscheidungshilfen, bei denen anhand bestimmter Fragen versucht wird, die passende Partei herauszufinden. Ziemlich bekannt ist inzwischen der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Es gibt aber noch eine Reihe ähnlicher Angebote, von denen wir einige vorstellen wollen.
Der Wahl-O-Mat ist das bekannteste Angebot, bei dem Übereinstimmungen mit den Wahlprogrammen der Parteien gesucht werden. Zu bedenken ist stets, dass die Übereinstimmung mit den Wahlprogrammen der Parteien ermittelt wird, also mit ihren Versprechungen. Ob die Parteien in der Vergangenheit auch entsprechend gehandelt haben und wie wahrscheinlich es ist, dass sie es in Zukunft auch tun, kommt ebenso wenig zu Ausdruck wie die Frage, ob ihre Kandidatinnen und Kandidaten geeignet und gewillt sind, das auch umzusetzen. Im Nachgang kann man sein Ergebnis übrigens noch präzisieren, indem man gewichtet, wie wichtig man bestimmte Themen findet.
Das Wahl-Navi der RTL-Sendergruppe arbeitet recht ähnlich. Hier kann man jedoch bei jeder These unterschiedlich stark zustimmen oder sie ablehnen und wird am Ende noch nach der Zustimmung zu Parteien und SpitzenkandidatInnen gefragt.
Beim Steuer-O-Mat einer Steuerberatungsfirma geht es ausschließlich darum, welche steuerliche Entlastung die Konzepte der verschiedenen Parteien für die Bürgerinnen und Bürger ergeben. Einfach den Jahresbruttolohn, den Familienstand und die Anzahl der Kinder angeben und heraus kommt... – für die Mehrheit der Bevölkerung DIE LINKE. Der Steuer-O-Mat nennt sogar den genauen Betrag, den man mehr in der Tasche hat, wenn sich die Pläne dieser Partei durchsetzen.
Der Sozial-O-Mat der Diakonie stellt die Themenbereiche Familie, Armut, Pflege und Flucht in den Mittelpunkt. Wie beim Wahl-O-Mat kann man jeder These zustimmen, sie ablehnen, sich enthalten oder die Frage überspringen. Zusätzlich gibt es unterhalb der Frage noch die Möglichkeit, sich eine kurze Beispielgeschichte zu dem Thema anzeigen zu lassen. Am Ende wird die Übereinstimmung mit den Wahlprogrammen der größeren Parteien in Prozenten ausgegeben.
Der Kandidaten-Check von Abgeordnetenwatch arbeitet ebenfalls mit der Zustimmung oder Ablehnung bestimmter Thesen, ermittelt aber deren Übereinstimmung mit der Meinung der Kandidatinnen und Kandidaten eines Wahlkreises. Bei jeder These wird sofort nach dem Abstimmen dargestellt, wie sich die Kandidierenden zur selben Frage entschieden haben und was sie ggf. ergänzend dazu mitgeteilt haben.
Ganz anders ist der Kandidaten-Check des WDR. Hier wurden alle Kandidatinnen und Kandidaten aus NRW für den Bundestag vor laufender Kamera befragt. Sie hatten exakt vier Minuten Zeit, in denen sie so viele Fragen abhandeln konnten, wie sie schaffen. Das Ergebnis wurde ungeschnitten veröffentlicht.
Aufschlussreich ist es aber auch, sich anzuschauen, wie diejenigen gemacht haben, die letztes Mal in den Bundestag gewählt wurden. Das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten kann man mit dem Wahrplakat-Generator von Abgeordnetenwatch zu einem virtuellen Plakat gestalten lassen, das vielleicht näher an der Wahrheit ist als so manches der echten Plakate draußen. Am besten auch mal mit Ulla Schmidt, Rudolf Henke oder Helmut Brandt ausprobieren!
Nicht zuletzt: Auch Zeitung lesen hilft! Sowohl bei den Aachener Nachrichten als auch in der Aachener Zeitung sind ausführliche Artikel über Andrej Hunko erschienen.